Beate Gallus ist die Tochter von Jutta Fleck. Bis zum 15. Lebensjahr wuchs sie in Dresden auf. Gemeinsam mit der Mutter und der Schwester versuchte Beate im Sommer 1982 über Rumänien in den Westen zu fliehen.
Botschafterin für Mut, Liebe & Hoffnung
Der Fluchtversuch von Beate Gallus Familie scheiterte. Die Töchter wurden von der Mutter getrennt. Der Staatssicherheitsdienst verhaftete Jutta Fleck und verurteilte sie zu einer Haftstrafe von drei Jahren.
Zusammen mit ihrer Schwester wurde Beate Gallus in ein Kinderheim und später zu ihrem – von der Mutter geschiedenen Vater – verbracht; Verbote und Repressalien prägten den Alltag.
In der Zeit zwischen 1982-1984 schrieb Beate ihrer Mutter täglich Briefe, die mit liebevollen Zeichnungen versehen waren. Beate Gallus malte u.a. ein „Mutmacher-Herz“, das Liebe und Hoffnung in sich tragen und die Mutter in der schwierigen Zeit stärken sollte. Doch der Staatssicherheitsdienst beschlagnahmte die Bilder. Nach dem Freikauf der Mutter 1984 durch die Bundesrepublik Deutschland wurde das alleinige Sorgerecht für Beate und die Schwester dem Vater übertragen. Unzählige Briefe, Anträge und eine friedliche Botschaft auf einem Tonbandgerät, die an den DDR-Staatschef Erich Honecker, bewirkten nichts.
Erst durch die weltweit friedlichen Protestaktionen, den öffentlichen Appellen der Mutter, ihren eigenen, immer wieder bekräftigten Ausreisewillen sowie durch den gemeinsamen Besuch mit der Schwester bei Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Vogel erreichte die Familie im August 1988 die Ausreise aus der DDR. Nach sechs Jahren war die Familie wieder vereint.