Projekttag

Zeitzeugengespräch mit Filmdokumentation
Dauer: ca. 3 – 3,5 Stunden
Zeitzeuginnen: Jutta Fleck, Beate Gallus

ABLAUF

Jutta Fleck, „Die Frau vom Checkpoint Charlie“, berichtet gemeinsam mit Tochter, Beate Gallus, über die Beweggründe, die DDR zu verlassen. Dabei werden die Schüler auf eine ganzheitliche Zeitreise in die Vergangenheit mitgenommen – von der Teilung Deutschlands, der Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, dem Mauerbau bis hin zu dem daraus resultierenden Schmerz und Leid für unzählige Familien – damit sie ein besseres Verständnis für die persönlichen Beweggründe erfahren.

Die FRAU VOM CHECKPOINT CHARLIE teilt die Erfahrungen von der Planung, Umsetzung bis zum Scheitern der Flucht in Rumänien, der Inhaftierung in Bukarest, der Überführung in die DDR und Verurteilung zu einer Haftstrafe von drei Jahren nach § 213 StGB, Republikflucht und der Trennung ihrer Kinder.

Die Tochter, Beate Gallus, berichtet von den persönlichen Erfahrungen mit dem DDR-System, die sie als Kind und Jugendliche, aufgrund der gescheiterten Flucht und durch die Zwangstrennung von der Mutter (politischer Häftling) machte. Dazu gehört auch der Zwangsaufenthalt im staatlichen Kinderheim der DDR und der Umgang mit ihr in der Schule (90 min).

Die Schüler können auch zwischendurch Fragen stellen, damit es zu einem lebhaften und interAktiven Austausch kommt.

Pause (15-20 min)

Jutta Fleck berichtet über die persönlichen Erlebnisse als politischer Häftling im berüchtigten Frauen-Gefängnis der DDR „Burg Hoheneck“. Verhöre, Einzelhaft, Drohungen und der Verlust der Kinder quälen sie.  

Thematisiert werden auch der Freikauf durch die Bundesrepublik Deutschland, der weltweite und friedliche Kampf, um die Freilassung der Töchter aus der DDR, die persönliche Wiedervereinigung nach sechs Jahren 1988 und der Beginn des gemeinsamen Lebens in Freiheit und Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland.

Beate Gallus berichtet über die jahrelange „Bespitzelung und Überwachung“ in der DDR: Sie und die Schwester wurden bedroht, in ihren Freiheiten eingeschränkt und erpresst. Angst, Sehnsucht, Trennung und Schmerz begleiteten sie ständig. Ihre Erlebnisse als Kind und Jugendliche erlauben es ihr, ihre Erfahrungen beider Systeme – Diktatur und Demokratie – gegenüberzustellen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen.

Im Mittelpunkt steht das Thema MENSCH SEIN und der Umgang mit Menschen in Systemen. Insbesondere der, mit Kindern. Daraus ergeben sich viele spannende Fragen wie z.B. „Welche Auswirkungen haben traumatische Erlebnisse auf Mensch, Gesellschaft und das Leben?“

Beate Gallus persönliche Erlebnisse bestärkten sie, ihre Initiative HerzFace ins Leben zu rufen, deren Ursprung auf eine Zeichnung aus der Zeit der Trennung von ihrer Mutter zurückzuführen ist (s. im Buch „Die Frau vom Checkpoint Charlie“; Kinderzeichnung „Das MutMacher-Herz“). Sie möchte Menschen bestärken – sie SELBST zu SEIN und ermutigen, für ihre persönliche Meinung und Freiheit einzustehen.

Neben dem persönlich Erlebten ist es für Mutter und Tochter wichtig, eine Brücke in die Gegenwart zu bauen, um das BewusstSein der Schüler zu schärfen und die Bedeutsamkeit der menschlichen Werte in der Gesellschaft hervorzuheben. Themen, die die aktuelle Zeitqualität widerspiegeln (90 min).

Abschließend werden die Höhepunkte aus der Dokumentation (10 min) zum TV-Zweiteiler „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ gezeigt. ARD/ARTE verfilmte die Geschichte mit Veronica Ferres in der Hauptrolle (über 12 Mio. Zuschauer) nach dem gleichnamigen Buch der Autorin, Ines Veith.

Technik zur Durchführung der Veranstaltung

  • Beamer oder Technik-Board
  • Laptop mit HDMI-Anschluss für Bild und Ton
  • Leinwand bzw. Raumverdunkelung
  • 3 Stühle und 1 großer Tisch (bitte bodenlanges Tischtuch, wenn vorhanden)
  • 2 Mikrophone (wenn möglich bitte kabellos)

Die Technik wird vom Veranstalter zur Verfügung gestellt.